FACING NEW CHALLENGES
Mit FACING NEW CHALLENGES loten wir die Möglichkeiten des Bewegtbildes über das klassische Erzählkino hinaus aus und rücken neue Tendenzen im Grenzbereich von Film und anderen Medien oder Kunstformen in den Blick. Entsprechend gehen wir dazu auch an neue Orte an der Schnittstelle zu den anderen Künsten.
Facing new challenges — die neuen Herausforderungen, denen wir alle uns aktuell stellen müssen, sind vielfältig. So ist weltweit zunehmend eine gesellschaftliche Strömung zu beobachten, der Vielfalt, Offenheit und Freiheit ein Dorn im Auge sind. All das sind jedoch Dinge, die uns als internationalem Festival sehr am Herzen liegen. Wir sind fest davon überzeugt, dass Vielfalt jeder Art unser aller Leben wie auch die Kultur bereichert, uns vor Eintönigkeit bewahrt und zu einem zufriedenen und gleichberechtigten Leben aller beiträgt. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion und sexueller Orientierung. Entsprechend ist es uns ein großes Anliegen, gesellschaftlich an den Rand gedrängten Gruppen Gehör und Sichtbarkeit zu verschaffen.
Genau darum geht es auch dem Künstler und Musiker Kelman Duran, der als Kind aus der Dominikanischen Republik in die USA eingewandert ist. Gegen fortbestehende koloniale Strukturen und über alle nationalen und kulturellen Grenzen hinweg möchte er Netzwerke des Widerstands begründen. In diesem Sinn stellt er marginalisierte Gruppen in das Zentrum seiner Werke.
Mit der Marginalisierung, ja Unterdrückung anderer Gruppen beschäftigt sich das Künstlerkollektiv „The Nest” aus Nairobi. Neben verschiedenen Facetten der kenianischen Gesellschaft geht es bei ihnen um die Sichtbarkeit schwarzer Körper und die Lebensschicksale queerer Personen. Aber auch solche afrikanischen Kollektive selbst sind auf europäischen Festivals immer noch wenig präsent. Dabei hat sich in den Metropolen Afrikas wie Nairobi, Lagos oder Kinshasa eine der lebendigsten und vielseitigsten Kunst- und Filmszenen der Welt entwickelt.
Kelman Duran in Mannheim

TO THE NORTH PARTS I AND II
Kelman Duran
Seit über zehn Jahren porträtiert der Videokünstler und Musiker Kelman Duran Mitglieder der Sioux First Nation in der Pine Ridge Indian Reservation im Norden der USA. Die Gegend gilt der First Nation als heiliger Ort, gleichzeitig ist sie eine der ärmsten der Vereinigten Staaten. Für Duran ist die filmische Auseinandersetzung mit dem Reservat der Versuch eines Archivs von unten, einer Art Gegen-Archiv. Ganz bewusst soll es Chaos zulassen. Es entsteht in enger Zusammenarbeit von Insider*innen und Outsider*innen, Zeug*innen und Bezeugten. Die dokumentarischen Szenen werden collagiert mit Verweisen auf die Geschichte unterdrückter Bevölkerungs- gruppen in den beiden Amerikas. Etwa auf Oscar Micheaux, den ersten schwarzen Filmregisseur des amerikanischen Kinos. Die Werke verbinden schließlich verschiedene Unterdrückungsszenarien, z. B. das der Reservate mit dem der innerstädtischen Ghettos aus Durans Kindheit. Kelman Durans Essayfilme sind geprägt von einer tiefen Empathie für die Menschen und einer großen Unmittelbarkeit und Direktheit. Das Resultat ist ebenso schonungsloses wie poetisches und komplexes Cinema Verité.
- Wann: 19.11.–27.11.2023 (Eröffnung und Künstlergespräch mit Kelman Duran und den Kurator*innen am 19.11. um 16:00 Uhr)
- Wo: Kunsthalle Mannheim, Atrium
- Eintritt: frei

KELMAN DURAN LIVE-SET + VISUALS
Facing New Challenges meets Planet Ears
Wie das IFFMH hat es sich das Mannheimer Musikfestival Planet Ears zur Aufgabe gemacht, ästhetische Grenzen zu überschreiten. Es will globale Musiktrends abseits von Weltmusik- und Folklore-Klischees präsentieren. Erstmals kooperiert das IFFMH in diesem Jahr daher mit diesem innovativen Festival. Gemeinsam präsentieren wir mit Kelman Duran einen Künstler, dessen Musik dem lateinamerikanischen Reggaeton-Club-Sound entspringt und sich weit in abstrakte Klangflächen aus Naturgeräuschen, Ambience und Rap-Samples hineinbewegt.
2022 steuerte er den Soundtrack zu ›Rodeo‹ bei. Der spannende Film über eine starke junge Frau in einer Bikergang war im vergangenen Jahr beim IFFMH zu erleben. Für seinen Auftritt in diesem Jahr bringt Duran den Soundtrack mit, und die Regisseurin Lola Quivoron und der Cutter Rafael Torres Calderón steuern Visuals aus dem Film bei.
- Wann: 18.11. | 21:30 (Einlass 21:00)
- Wo: Alte Feuerwache Mannheim
- Eintritt: 12 € VVK | 15 € AK // Tickets könnt Ihr online HIER erwerben
The Nest Collective in Heidelberg

The Nest
KURZFILME, VIDEOINSTALLATIONEN, SPIELFILME UND PARTY!
Wir haben das Künstler*innen-Kollektiv „The Nest” aus Nairobi dazu eingeladen, den Karlstorbahnhof in Heidelberg zu erobern. „The Nest” tun das mit einer umwerfenden Vielfalt an unterschiedlichen Medien und Formaten: Videoinstallationen, Mode, Büchern, DJ-Sets und einer Party. Das Programm zeigt die stilistische Vielseitigkeit, die scheinbar grenzenlose Kreativität und das politische Engagement des kenianischen Kollektivs. 2022 waren sie bereits auf der documenta in Kassel und anschließend auf der Wiesbaden Biennale vertreten. Nun kommen sie erstmals in die Metropolregion Rhein-Neckar.
Im Foyer des Karlstorbahnhofs zeigen „The Nest” am 17., 18., 19., 25. und 26.11. um 19:30 Uhr sowie am 20. 21., 22. und 24. 11. um 20:30 Uhr eine halbe Stunde lang eine Auswahl ihrer Kurzfilme. Sie widmen sich mit Mode, Liebe, Kriminalität, Glauben und Unterdrückung ganz unterschiedlichen Aspekten der kenianischen Gesellschaft. Die Formensprache ist dabei so vielseitig wie das Leben in den Metropolen. „The Nest” bedienen sich beim Genrekino, bei der Werbung oder der bildenden Kunst.
Außerdem könnt Ihr am selben Ort durchgängig während der Dauer des IFFMH ab dem 17.11, die Videoinstallation ›When We Are/When We Are Not‹ (2016) erleben. In konzentrierten, ruhigen Bildern untersucht die Videoinstallation das Verhältnis von Körpern und Landschaft. Es ist eine Studie über An- und Abwesenheit und das politische Gewicht schwarzer Körper.
Party: THE NEST x ZENA present BLOSSOM
Wann: 25.11., 22:00 Uhr (Einlass)
Wo: Klub (Karlstorbahnhof Heidelberg)
Line-up: DJ IV, Ziggie, JOEY LOU, OLIV
Eintritt: 10 € VVK | 12 € AK
(Tickets könnt Ihr online oder vor Ort über den Karlstorbahnhof erwerben)
- Wo: Festival-Lounge Heidelberg
- Eintritt: frei

The Nest
STORIES OF OUR LIVES
2013 begannen „The Nest” Geschichten über queeres Leben in ihrer Heimat zu dokumentieren. Sie haben Hunderte individuelle Erfahrungen von Begegnungen und Verlust, Unterdrückung und Befreiung queerer Menschen in einer streng zweigeschlechtlichen Gesellschaft gesammelt. Entstanden sind eine Reihe von erschütternden filmischen Erzählungen, die „The Nest” zu einem abendfüllenden Spielfilm arrangiert haben. Wir zeigen ›The Stories of Our Lives‹ (2014) als einmalige Vorführung. Zum Thema des Films haben die Künstler*innen auch ein Buch gemacht, das Ihr in der Festival-Lounge Heidelberg ansehen und erwerben könnt.
- Wann: 25.11. | 17:30 Uhr
- Wo: Karlstorkino | Laufzeit: 60 min.
SELECT MOV_ZMS_ID FROM TBL_MOV LEFT JOIN IX_ORGL ON IX_ORGL.MOV_ID = TBL_MOV.MOV_ID LEFT JOIN IX_SUBT ON IX_SUBT.MOV_ID = TBL_MOV.MOV_ID LEFT JOIN ( SELECT SCR_ZMS_ID, SCR_LOC_ID, SCR_PRESS, SCR_ONLINE FROM IX_SCR GROUP BY SCR_ZMS_ID, SCR_LOC_ID, SCR_PRESS, SCR_ONLINE ) SCR ON SCR.SCR_ZMS_ID = TBL_MOV.MOV_ZMS_ID where (MOV_EDITION = 2023 and MOV_SECTION = 'FNC' ) GROUP BY MOV_ZMS_ID
Stories of Our Lives
Stories of Our Livesmehr lesenKurzinfoRegie: Jim ChuchuLand: Kenia, Südafrika
2014 | 62 min. | Swahili, EnglischUntertitel: EnglischFSK | Nicht geprüft / No clearance (18+)