›Ditch Plains‹

© Loretta Fahrenholz

Loretta Fahrenholz›Ditch Plains‹ (2013, 30 min) wurde etwa zur Zeit des Hurricane Sandy in New York gedreht. Der Film stellt dokumentarische Aufnahmen der Naturkatastrophe aus dem Stadtteil Far Rockaway einer Reihe von Szenen gegenüber, die die Künstlerin in Brooklyn mit der New Yorker Street Dance Crew „Ringmasters“ entwickelte. Während die Aufnahmen aus dem Katastrophengebiet die realen Ausnahmezustände beschreibt, improvisieren die Tänzer in nächtlichen Straßen, Hotelfluren und einem noblen ApartmentSequenzen, die an Razzia- und Durchsuchungsaktionen sowie an bedrohliche Mensch-Maschine-Interfaces denken lassen. Die Tanzszenen entstanden im direkten Dialog mit der Kameratechnik. Verzerrungen oder Geschwindigkeitsänderungen sind nicht etwa Resultat der Nachbearbeitung, sondern des Tanzstils „Bonebreaking“ / „Flexing“. Die charakteristischen Performances bestehen aus Bewegungen, die digitale Abläufe zu buchstabieren scheinen. ›Ditch Plains‹ bedient sich damit einer Fülle von Zitationen von Katastrophenfilm und Streetdance Battle bis zu virtuellen Computerspielen, die mit realen Erfahrungen in einer Zeit der dauerhaften Krise verbunden werden.