Vernissage: Kelman Duran

19.11.2023 16:00

Seit über zehn Jahren porträtiert der Videokünstler und Musiker Kelman Duran Mitglieder der Sioux First Nation in der Pine Ridge Indian Reservation im Norden der USA. Die Gegend gilt der First Nation als heiliger Ort, gleichzeitig ist sie eine der ärmsten der Vereinigten Staaten. Für Duran ist die filmische Auseinandersetzung mit dem Reservat der Versuch eines Archivs von unten, einer Art Gegen-Archiv. Ganz bewusst soll es Chaos zulassen. Es entsteht in enger Zusammenarbeit von Insider*innen und Outsider*innen, Zeug*innen und Bezeugten. Die dokumentarischen Szenen werden collagiert mit Verweisen auf die Geschichte unterdrückter Bevölkerungsgruppen in den beiden Amerikas. Etwa auf Oscar Micheaux, den ersten schwarzen Filmregisseur des amerikanischen Kinos. Die Werke verbinden schließlich verschiedene Unterdrückungsszenarien, z. B. das der Reservate mit dem der innerstädtischen Ghettos aus Durans Kindheit. Kelman Durans Essayfilme sind geprägt von einer tiefen Empathie für die Menschen und einer großen Unmittelbarkeit und Direktheit. Das Resultat ist ebenso schonungsloses wie poetisches und komplexes Cinema Verité.

Wann: 19.11.–27.11.2023 (Eröffnung und Künstlergespräch mit Kelman Duran und den Kurator*innen am 19.11. um 16:00 Uhr)
Wo: Kunsthalle Mannheim, Atrium
Eintritt: frei

Screenings

  • Sonntag 19.11.202316:00mit GästenMannheimMAKunsthalle Mannheim