IFFMH goes BUGA

Koyaanisqatsi

Godfrey Reggios epochales Werk aus dem Jahr 1982 ist die bildgewaltige Vision einer Welt, die aus dem Gleichgewicht geraten ist. Zur hypnotischen Filmmusik von Philip Glass spannt ›Koyaanisqatsi‹ den Bogen von der Weite des Grand Canyons bis zur Hektik der modernen Großstadt und erkundet in einem wortlosen Fluss aus Bildern das Schicksal der gesamten Menschheit. Mitreißend, beklemmend und von tragischer Schönheit.

Sprachfassung: Originalversion, ohne Dialog
Montag / 29.5.

Beasts of the Southern Wild

Die Welt der 6-jährigen Hushpuppy wird von gleich zwei Katastrophen erschüttert: Ihr Vater ist unheilbar krank und ihr Dorf an der Küste Louisianas droht unter dem Ansturm der Fluten zu versinken. Benh Zeitlins gefeiertes Südstaaten-Märchen verbindet Untergangsvisionen mit lebensfrohem Überschwang und zeichnet zugleich das Porträt einer Gemeinschaft, die ungeschützt der Wucht einer unbeherrschbaren Natur ausgesetzt ist. Das alles wird getragen von der unverwechselbaren Stimme der jungen Hauptfigur: verletzlich, mutig und voll unverdrossener Neugier.

Sprachfassung: Original mit deutschen Untertiteln
Dienstag / 30.5.

Cow

Empathisch und schnörkellos poetisch: Andrea Arnold begleitet in ihrem ersten Dokumentarfilm das Leben einer Milchkuh.

Irgendwoher kommt Musik, vielleicht aus einem Radio. Die Pogues singen „Fairytale of New York“. Der Sound fließt neben das Geklacker der metallenen Gatter, wird begleitet vom Schnauben der Kühe. Im Stall gehen sie ihrem Alltag nach wie Arbeiterinnen in einer Fabrik: fressen und gemolken werden, gedeckt werden und kalben – alles hat hier einen Zweck. Menschen kommen nur am Rande vor, sind Teil der Maschinerie.

Die Filmemacherin Andrea Arnold hat eine der Kühe über mehrere Jahre hinweg begleitet: Luma. Die Kamera bleibt dabei immer nah am Tier und im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe. Beim seltenen Auslauf auf einer Weide, aber auch beim wehmütigen Muhen, als ihr ein Kalb kurz nach der Geburt weggenommen wird. Arnold hat sich Zeit genommen, sie als Persönlichkeit kennenzulernen und erzeugt ohne erhobenen Zeigefinger Empathie dafür, was es bedeutet, eine Milchkuh zu sein.

Sprachfassung: Originalversion, ohne Dialog
Mittwoch / 31.5.

Leviathan

Die Dokumentarfilme von Lucien Castaing-Taylor und Véréna Paravel sind alle einem gemeinsamen Bestreben gewidmet: die sinnliche Textur hinter abstrakten Zusammenhängen freizulegen. In ›Leviathan‹ taucht das Regie-Duo ein in die Welt des industriellen Fischfangs und sammelt Eindrücke von monströser Intensität: Das Krachen der Wellen, die Mechanik der Stahlwinden und vor allem die lebendige Masse der Meerestiere, die sortiert, bearbeitet und für den menschlichen Konsum vorbereitet wird.

Sprachfassung: Original mit deutschen Untertiteln
Donnerstag / 1.6.

Mad Max: Fury Road

Der vierte Teil der ›Mad Max‹-Reihe ist ein Meilenstein des Action-Kinos: eine sich permanent überschlagende Vorwärtsbewegung, eine Symphonie aus Explosionen, krachenden Autos und wilden Sandstürmen. Tom Hardy als Mad Max und Charlize Theron als Imperator Furiosa hetzen in einem rostigen Tanker durch eine postapokalyptische Wüstenlandschaft, verfolgt von der motorisierten Horde des Clanführers Immortan Joe. In dieser vom Irrsinn getriebenen Höllenfahrt entwirft Regisseur George Miller zugleich eine groteske Zukunftsvision: Auch nach dem Untergang der Zivilisation lechzt der Mensch noch süchtig nach dem letzten Tropfen Benzin und nutzt die Kraft der Maschinen nur, um vollends zum Raubtier zu werden.

Sprachfassung: Original mit deutschen Untertiteln
Freitag / 2.6.

Captain Volkonogov Escaped

Der im Herbst 2021 im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig uraufgeführte ›Captain Volkonogov Escaped‹ ist einer der letzten großen russischen Filme vor dem Ukraine-Krieg. Das Regie-Duo Natasha Merkulova und Aleksey Chupov nutzt Sankt Petersburg 1938 als Projektionsfläche für die regimekritische Analyse des politischen Selbstverständnisses der Sowjetunion und ihrer Nachfolge.

Fyodor Volkonogov (Yuriy Borisov, Abteil Nr. 6) ist Kapitän des nationalen Sicherheitsdienstes und damit rücksichtsloser Vollstrecker der großangelegten „Säuberungen“. Als das eigene Team plötzlich verhört wird, nimmt er Reißaus. Mitten auf der Flucht hat er eine Vision: Volkonogov ist die Hölle gewiss. Es sei denn, ein Hinterbliebener seiner Opfer vergibt ihm. Die Zeit läuft gegen Volkonogov, denn die eigenen Kollegen sind ihm auf den Fersen. Es beginnt eine wahnwitzige Odyssee in der Hoffnung auf Erlösung.

Auf zahlreichen Festivals weltweit gefeiert und im Rahmen von IFFMH goes BUGA erst das zweite Mal überhaupt in Deutschland zu sehen!

Sprachfassung: Original mit englischen Untertiteln
Samstag / 3.6.