"Method Acting" - Die Retrospektive 2023

Unsere Retrospektive ist in diesem Jahr der Schauspieltechnik "Method Acting" gewidmet

In diesem Jahr widmen wir unsere Retrospektive der Schauspieltechnik »Method Acting«. Wir haben haben zwölf Filme aus den Jahren zwischen 1947 und 1980 ausgewählt, die mit der bis dahin vorherrschenden Leinwand-Theatralik brechen und einen neuen, revolutionären Naturalismus praktizieren, der das New Hollywood der späten 1960er und 1970er Jahre maßgeblich prägte. Damit nehmen wir die psychologische und physische Arbeit von Schauspieler*innen wie Marilyn Monroe, Sally Field, Joanne Woodward, Kim Stanley, Marlon Brando, Montgomery Clift, Sidney Poitier, Robert De Niro und Al Pacino in den Fokus.

Kurator Hannes Brühwiler: “Zwei besonders physische Leistungen des Method Actings rahmen unsere Retrospektive ein: Wir beginnen mit dem Boxfilm ›Body and Soul‹ (1947) von Robert Rossen, in dem John Garfield, der heute als erster Method Actor der Filmgeschichte gilt, einen jüdischen Boxer aus der Lower Eastside in New York spielt, dem, gegen zahlreiche Widerstände, eine fabelhafte Karriere gelingt. Ein visuell innovativer Film, der unserem Abschlussfilm, Martin Scorseses ›Raging Bull‹ (1980) als Vorbild diente. Robert De Niro liefert hier mit seiner Darstellung des italoamerikanischen Mittelgewichtsboxers Jake La Motta eine der prägenden Schauspielleistungen des 20. Jahrhunderts. Um den Niedergang La Mottas zu verkörpern, nahm De Niro 26 Kilogramm zu und führte das Method Acting in bis dato nie gesehene Extreme.”

Zwischen dieser filmischen Klammer erstreckt sich die Arbeit einer ganzen Generation von jungen, progressiven Schauspieler*innen, die auf den Ideen des russischen Schauspielers und Regisseurs Konstantin Stansislawski aufbauten. Ihre Methode: die Art und Weise neu zu erfinden, wie sie ihre Figuren auf der Bühne und vor der Kamera verkörpern können und dabei aus selbst erlebten Erfahrungen und Emotionen schöpfen. Ihr Ziel: Eine Wahrhaftigkeit der Gefühle und Körperlichkeit.

Filmübersicht in chronologischer Reihenfolge:
Body and Soul (USA 1947)
Jagd nach Millionen

A Place in the Sun (USA 1951)
Ein Platz an der Sonne

On the Waterfront (USA 1954)
Die Faust im Nacken

The Defiant Ones (USA 1958)
Flucht in Ketten

The Misfits (USA 1961)
Misfits - nicht gesellschaftsfähig

The Pawnbroker (USA 1964)
Der Pfandleiher

Seance on a wet afternoon (GB 1964)
An einem trüben Nachmittag

Rachel, Rachel (USA 1968)
Die Liebe eines Sommers

Wanda (USA 1970)

The Godfather Part II (USA 1974)
Der Pate - Teil II

Norma Rae (USA 1979)

Raging Bull (USA 1980)
Wie ein wilder Stier

Weitere Informationen zu den Filmen gibt es in unserer Pressemitteilung zur Retrospektive 2023.

Über das IFFMH
Das IFFMH ist eine einzigartige Plattform des kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Dialogs durch Filmkunst seit 1952. Damit ist es nach der Berlinale das traditionsreichste Filmfestival in Deutschland. Zentrales Anliegen des IFFMH ist die Entdeckung und Förderung junger Filmtalente aus der ganzen Welt. Das 72. IFFMH findet vom 16.11. bis 26.11.2023 in Mannheim und Heidelberg statt. Das gesamte Festivalprogramm wird Ende Oktober veröffentlicht.